Die Straßen- und Flurnamen

Die Straßennamen

Oeries „Straßennetz“ besteht aus insgesamt 4 Straßen (sortiert nach der Länge):

  • Hüpeder Straße (ca. 600 m)
  • Turmstraße (ca. 480 m)
  • Zum Walde (ca. 320 m)
  • Hummelweg (ca. 100 m)
Oerie mit seinen 4 Straßen (aus OpenStreetMap)

Dabei spielt die Hüpeder Straße eine besondere Rolle, da alle übrigen Straßen dort anbinden.

Die jetzigen Namen sind allerdings erst offiziell nach der kommunalen Neugliederung am 01.03.1974 eingeführt worden. Da zum Beispiel früher die größte Straße eines Dorfes oft Hauptstraße genannt wurde, diese Namensbezeichung aber dann bei der Neugliederung mehrfach in den Orten vorkam, mussten neue, ortsteilbezogene Namen vergeben werden.

Und so wurde dann nämlich aus der der Oerier Hauptstraße die Hüpeder Straße und aus der Dorfstraße die Turmstraße. Nach Aussagen von Oerier Zeitzeugen wurden die beiden Straßen „Hummelweg“ und „Zum Walde“ im täglichen Sprachgebrauch so genannt, da die eine in die Hummel und die andere zum Wald führte.

Hierzu ein kleiner Artikel aus der NDZ vom 14.01.1975:

Zeitungsartikel vom 14.01.1975

Eine kleine Anekdote noch zum Abschluss: In den 1950er Jahren muss es so schlecht um die Verbindung zwischen Oerie und Hüpede gestanden haben, dass man dieser Straße einen Spitznamen verpasste:

"Straße der Bewegung"
„Straße der Bewegung“ -Zeitungsartikel vom 11.05.1954

Die Flurnamen

Wikipedia beschreibt „….einen Flurnamen als einen Namen, der zur Bezeichnung eines bestimmten Flurstücks oder einer Landschaft genutzt wird.

Diese Namen haben oft historische oder topographische Hintergründe und sind häufig in regionalen Dialekten verankert. Flurnamen können Hinweise auf die Nutzung der Fläche (z.B. „Weinberg“), geografische Merkmale (z.B. „Bergwiese“) oder historische Ereignisse (z.B. „Schlachtfeld“) geben.

Sie sind wichtige kulturelle und historische Zeugnisse, die Rückschlüsse auf die Vergangenheit eines Gebietes ermöglichen. „

Auch die Flächen um Oerie weisen eine Vielzahl von Flurnamen auf. Die meisten sind aus dem täglichen Sprachgebrauch verschwunden. Einer der Flurnamen, der noch am geläufigsten ist, ist die „Hummel“….. damit ist dann die „Große Hummel“ gemeint, in der eine der vier Oerier Straßennamen führt. Aber es gibt auch eine „Kleine Hummel“.

Im folgenden sind die noch bekannten Flurnamen aufgelistet. Falls vorhanden, entstammen die Erläuterungen aus den Chroniken der Stadt Pattensen zur 1000 Jahr-Feier 1986. Zur Orientierung ist auch eine kleine Karte (entnommen aus OpenStreet Map) mit einer entsprechenden räumlichen Einordnung der Flurnamenen angegeben. Einige der Namen sind mindestens seit dem 16. Jahrhundert im Sprachgebrauch.

Übersicht der Flurnamen

  • Das Kirchfeld (Es wird vermutet, dass das Land der Hüpeder Kirche gehörte.)
  • Die große Hummel (Seinen eigentümlichen Namen trägt es vermutlich wegen der hier aufgetretenen Hummelschwärme.)
  • Die kleine Hummel (wahrscheinliche Nennung analog zur großen Hummel)
  • Das Wiethbuschfeld (Sein Name geht auf ein offenbar verbuschtes Weidengehölz zurück, dass in der nördlichen Oerier Feldmark gelegen haben muß)
  • Das Elendsfeld (Das eigentliche Elendsfeld ist erst nach Verlassen lppenstedts zu Oerie gekommen. Mit der Bedeutung „anderes, fremdes“ Land hat sich das auch im Flurnamen niedergeschlagen, der somit wahrscheinlich erst mit der Inbesitznahme und Bewirtschaftung von Oerie aus entstanden ist.)
  • Hinter dem Kampe
  • Das Dasselfeld
  • Das Dahlfeld
  • Ippenstedter Anger (ehemals lppenstedter Gemeinheitsflächen)
  • Thiedenwieser Anger
Oerier Flurnamen
Oerier Flurnamen

Das Bild in der Seitenüberschrift ist KI-generiert.


Quelle für einige der Herkunftserläuterungen der Flurnamen:

Pattensen. Zur Geschichte und Entwicklung der Dörfer (bis Ende des 16. Jahrhunderts)